Displays: LCD, TFT, DSTN, OLED, E-Paper


Heutige PDAs nutzen zur Darstellung durch Bank sogenannte LCDs. Die Abkürzung LCD steht für "Liquid Crystal Display" und umfasst als Oberbegriff alle Bildschirme, die auf Flüssigkristallen beruhen. Als Untergruppen der LCD-Displays unterscheidet man die Varianten TFT ("Thin Film Transistor", aktive Ansteuerung, bessere Bildqualität) und das ältere DSTN ("Dual Scan Twisted Nematic", passive Ansteuerung); Displays mit passiver Ansteuerung kamen unter vielen verschiedenen Bezeichnungen (z.B. STN, CSTN) auf den Markt, die letztlich aber alle nach der selben Technik funktionierten.

Flüssigkristalle sind nicht selbstleuchtend. Stattdessen muß eine Lichtquelle hinter der Flüssigkristallschicht des Panels genutzt werden. Das kann eine aktive Lichtquelle sein oder einfach ein Reflektor, der einfallendes Umgebungslicht spiegelt. Die Begriffe transmissiv, reflektiv und transflektiv beschreiben unabhängig von der eingesetzten LCD-Technik, wie das Licht an die Displayoberfläche gelangt.

Zur Beurteilung von Ablesbarkeit und Darstellungsqualität geben die Panel-Hersteller üblicherweise drei Werte an: Das Kontrastverhältnis, die Helligkeit in Candela pro Quadratmeter (cd/m2) und den Betrachtungswinkel. Bei Handhelds mit ihrem vergleichsweise kleinen Display spielt letzterer kaum eine Rolle, die Helligkeit dagegen schon, da dieser Wert letztendlich ausschlaggebend ist für die Ablesbarkeit in heller Umgebung; Werte von 250 cd/m2 gelten als ausreichend für eine noch erkennbare Darstellung auch bei direkter Sonneneinstrahlung, werden am PDA aber selten erreicht. Das Kontrastverhältnis schließlich gibt Aufschluß über die Qualität der Darstellung, wie gut z.B. Farbtöne in Bildern unterscheidbar sind; gemessen wird dazu der maximale (bei einem komplett weißen Bild) und der minimale (bei einem komplett schwarzen Bild) Helligkeitswert, der Quotient aus beiden Werten ergibt das Kontrastverhältnis.

Die Abhängigkeit von einer zusätzlichen Lichtquelle ist der große Schwachpunkt von LCDs in mobilen Geräten. Transmissive oder transflektive Displays müssen wertvollen Akku-Strom darauf verwenden, das Ablesen des Bildschirminhalts zu ermöglichen. Eine aktive Hintergrundbeleuchtung benötigt sehr viel Strom, eine passive reflektierende Lichtquelle andererseits funktioniert nur bei sehr hellem Umgebungslicht gut und ist dabei noch stark blickwinkelabhängig. Hinzu kommt, daß PDAs meist mit einem Touchscreen ausgerüstet sind; die berührungssensitive Folie ist nicht zu hundert Prozent transparent, schluckt also etwas Licht. Das selbe gilt für die bei vielen Geräten vorhandene Schutzschicht aus Kunststoff.

Zunehmend werden deshalb die bisher üblichen Flüssigkristall-Displays in mobilen Geräten durch die OLED-Technologie abgelöst. "OLED" steht als Abkürzung für "Organic Light Emitting Diod" und bietet gegenüber herkömmlicher Flüssigkristalltechnik zwei entscheidende Vorteile. Zum einen lassen sich OLED-Displays vergleichsweise einfach und billig produzieren, theoretisch sogar auf eine flexible Trägerfolie. Zum anderen sind OLEDs selbstleuchtend, benötigen damit kein Hintergrundlicht gleich welcher Art.

Ein anderer interessanter Ansatz sind sogenannte E-Paper Displays. Ganz wie echtes Papier muß E-Paper nur einmal quasi beschrieben werden und behält die Darstellung dann bei. Elektrischer Strom wird also nur benötigt, um den aktuellen Bildschirminhalt zu ändern. Das schont den Akku, was E-Paper in der Theorie zur idealen Technik für mobile Computer macht. Zudem sind E-Paper Displays extrem kontraststark und in heller Umgebung ähnlich gut ablesbar wie richtiges Papier. Allerdings lassen sich E-Paper Bildschirme konstruktionsbedingt nur schwer mit einer Hintergrundbeleuchtung ausstatten - ohne Umgebungslicht ist das Display also kaum ablesbar. Auch ist die E-Paper Technik vergleichsweise träge, Wiedergabe von Filmen, Spiele und andere schnell wechselnde Inhalte sind auf E-Paper derzeit praktisch unmöglich.


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