Sigmarion III: Mobile Custom


Mit "Mobile Custom" bietet NTT DoCoMo für den Sigmarion III einen ähnlich komfortablen Update-Service über Internet wie Microsoft für Windows 2000 und XP. Da der Sigmarion III allerdings ausschließlich in Japan verkauft wurde, steht auch "Mobile Custom" nur in japanischer Sprache zur Verfügung. Die Oberfläche des im ROM integrierten Update-Assistenten ist zwar weitestgehend selbsterklärend, dennoch ist eine Kurzanleitung vielleicht hilfreich.

Vorweg zwei allgemeine Bemerkungen: Zwar sind Update-Dateien für Windows CE weit entfernt vom Volumen eines durchschnittlichen Service Pack für Desktop-Windows, trotzdem empfiehlt es sich, für "Mobile Custom" eine schnelle Internet-Verbindung über Festnetz oder DSL zu nutzen. Zu beachten ist außerdem, daß einige der Download-Angebote kostenpflichtig sind und nur für Kunden von NTT DoCoMo zur Verfügung stehen.

"Mobile Data" speichert alle Daten, den Katalog wie auch Installations-Files unter \Download Data\Default\. Es empfiehlt sich, diesen Ordner bei Backups mit zu sichern, um im schlimmsten Fall - nach einem Hardreset - die bereits heruntergeladenen Updates noch zur Verfügung zu haben.

Der Startbildschirm von "Mobile Custom" erklärt einfach und anschaulich, was in welcher Reihenfolge auszuführen ist, um Updates und Zusatz-Software aus dem Internet zu laden:

  1. Download der Katalog-Dateien mit Thumbnails und Beschreibungstexten.
    Angesichts des Umfangs, den das Angebot von "Mobile Custom" inzwischen erreicht hat, werden beim erstmaligen Katalog-Download recht große Datenmengen übertragen - das dauert etwas, also bitte Geduld. Die Katalogdateien werden lokal gespeichert und bei neuerlichem Aufruf des Katalog-Downloads nur aktualisiert und ergänzt.
  2. Auswählen der Downloads aus dem Katalog.
  3. Installieren der heruntergeladenen Updates und Programme.

Der Button "Setting" rechts oben erlaubt unter anderem den passenden Update Server auszuwählen. Uns ist neben dem Default Server von NTT DoCoMo kein weiterer bekannt, ein Ändern der Einstellungen kann man sich also sparen. Los geht's stattdessen gleich durch Klicken/ Tippen auf den Button Download Catalog.

Nach dem Aktualisieren der lokal gespeicherten Katalogdaten wechselt "Mobile Custom" automatisch zu Schritt 2: Auswählen der Downloads aus dem Katalog. Das Angebot aus "Mobile Custom" ist in vier Rubriken organisiert. Über ein Dropdown links oben in der Menüleiste kann man zwischen den verschiedenen Rubriken wechseln. Für Nutzer, die nicht Kunden sind bei NTT DoCoMo, sind nur die ersten beiden Rubriken. Der erste Eintrag im Dropdown ruft die Rubrik "Wallpapers und Themes" auf, der zweite die Rubrik "Updates und Zusatz-Software".

Der Katalog ist als Tabelle aufgebaut mit einer Thumbnail-Grafik, die z.B. Screenshots des angebotenen Programms zeigt, einer (japanischen) Kurzbeschreibung, außerdem ganz rechts der Dateigröße und ganz links einer Checkbox. Durch Aktivieren der Checkbox wird das Download-Angebot ausgewählt - ruhig gleich mehrere Files quer durch alle Rubriken auswählen. Rechts neben dem Rubrik-Dropdown in der Menüleiste findet sich ein Button mit einem Diskettensymbol. Dieser Button startet den Download.

Nach beendetem Download wechselt der Assistent automatisch zu Schritt 3: Installieren der heruntergeladenen Updates und Programme. Die im Katalog ausgewählten und heruntergeladenen Programme werden also nicht automatisch gleich installiert wie beim Windows Update Service, das Setup muß vielmehr manuell angestoßen werden.

Der Installations-Assistent ist ähnlich organisiert wie der Katalog. Anstelle des Rubriken-Dropdown gibt es jedoch Karteireiter für jede Rubrik, zu der Dateien heruntergeladen wurden. Das Setup muß für jeden Download einzeln durchgeführt werden, Mehrfachauswahl ist nicht möglich. Übrigens: Die heruntergeladenen Setup-Pakete mit der Dateiendung .mca lassen sich nur mit diesem Assistenten ausführen.

Der Assistent zeigt rechts ein Fenster mit den heruntergeladenen und lokal verfügbaren Setup-Dateien. Links wird zum aktuell ausgewählten Programm wieder Thumbnail und Kurzbeschreibung aus dem Katalog angezeigt.

Der linke Button bzw. Tastatur-Shortcut "A" startet die Installation.

Vor der eigentlichen Installation muß der Anwender zunächst der Nutzungslizenz zustimmen - eigentlich ein heikles Thema, da die Lizenzbedingungen nur in japanischer Sprache angezeigt werden können. Wer darauf vertraut, nichts anderes als die branchenüblichen Bedingungen akzeptieren zu müssen, erklärt sein Einverständnis mit dem linken der beiden Buttons, die Installation startet dann.

Empfehlenswerte Downloads

Die Mehrzahl der Download-Angebote in "Mobile Custom" sind für Nutzer, die des Japanischen nicht mächtig sind, von eher begrenztem Wert. So gibt es etwa ein recht leistungsfähiges Tabellenkalkulationsprogramm, aber eben nur mit japanischer GUI. Einige der Updates in "Mobile Custom" sind jedoch auf jeden Fall empfehlenswert, wenn nicht sogar notwendig.
Eine Gesamtliste des Download-Angebots aus "Mobile Custom" findet sich hier.

Um das Identifizieren der empfohlenen Download-Angebote zu erleichtern, werden zu den Beschreibungen Screenshots der zugehörigen Katalogeinträge abgebildet.

SDIO-Treiber und aktualisierter Grafiktreiber

Wer im SD-Slot I/O-Erweiterungskarten für z.B. WLAN oder Bluetooth verwenden will, benötigt dieses Update unbedingt. Im Auslieferungszustand kann der Sigmarion III nur mit SD-Speicherkarten umgehen.
Angenehmer Nebeneffekt: Da der SD-Controller in den ATI-Grafikchip integriert ist, bringt das SDIO-Paket gleichzeitig ein Update des Grafiktreibers mit. Davon profitieren in erster Linie Programme, die die Möglichkeiten des verwendeten ATI-Chip exzessiv nutzen, z.B. Betaplayer bei der Wiedergabe von DivX-Videos.

USB Massenspeichertreiber

Ab Werk bringt der Sigmarion III keine Treiber mit, um sogenannte USB-Massenspeicher anschließen und betreiben zu können. Speichersticks, externe Festplatten, Digital-Kameras mit USB-Anschluß etc. setzen einen solchen Treiber voraus. Bitte beachten, daß der Treiber zwar viele Geräte unterstützt, aber sicherlich nicht alle.

 USB HID-Treiber

Unter "Human Interface Device" oder kurz HID versteht man ein Gerät, das die Input-Schnittstelle von Mensch zu Maschine darstellt. Weniger hochtrabend formuliert: Gemeint sind Eingabegeräte wie Maus, Tastatur, Scanner oder ähnliches. Der über "Mobile Custom" angebotene HID-Treiber ermöglicht den Anschluß von externen Tastaturen und Barcode-Scannern. Der Anschluß einer Maus war im Test dagegen erfolglos.

Sigmarion III Service Pack

Ein komplettes Service Pack mit Bugfixes gibt es auch für den Sigmarion III. Laut der japanischen Kurzbeschreibung behebt es Probleme beim Erkennen von Kartenwechseln im CF-Slot und verhindert Abstürze des Internet Explorer beim Aufruf von HTML-Seiten, die im Dateinamen japanische Schriftzeichen verwenden.


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